Akademie Brasil-Europa

Akademie Brasil-Europa für Kultur- und Wissenschaftswissenschaft

Vorsitzender:
Prof. Dr. Antonio Alexandre Bispo

für Kultur- und Wissenschaftswissenschaft

Die Akademie (A.B.E.)

Die Akademie Brasil-Europa für Kultur- und Wissenschaftswissenschaft ist
1) ein international und interdisziplinär zusammengesetzter Kreis von Wissenschaftlern, die ein Fachgremium und ein Forum für kulturwissenschaftliche und wissenschaftstheoretische Studien bilden, sowie
2) eine Institution für die Förderung von Studien inter- und transkultureller Prozesse sowie von Projekten, die sich Fragen von Kultur und Wissenschaft in internationalen Beziehungen widmen.

Kulturwissenschaft wird in Zusammenhang mit der Erforschung der Bedingungen des wissenschaftlichen Arbeitens (science of science) und somit der Netzwerke der Wissensproduktion und -vermittlung betrieben.

Die Akademie verfolgt ausschließlich wissenschaftliche Ziele. Sie ist eine freie Organisation ohne Bindung an Regierungsorgane, internationale Institutionen, Vereine zur Pflege bi-lateraler Beziehungen, politische Parteien und Konfessionen. Sie ist wirtschaftlich unabhängig. Ihre Arbeit wird durch einen international zusammengesetzten Förderkreis unterstützt.

1966 enstand in São Paulo bei einer Tagung zum Verhältnis zwischen historischer und empirischer Forschung eine Bewegung zur Erneuerung der Kulturstudien, die 1968 zur Gründung und Registrierung der Organisation für Studien von Kulturprozessen führte, die durch die A.B.E. wirkt. Nach dem deutschen Recht ist die Akademie einem wissenschaftlichen Institut angegliedert, das 1985 eingetragen und als gemeinnützig anerkannt wurde.

Die Akademie Brasil-Europa setzt die Tradition eines Kreises von Gelehrten fort, der Ende des 19. Jahrhunderts als geisteswissenschaftlicher Zirkel für Ost-West-Beziehungen in Russland gebildet wurde und dessen Mitglieder später nach Mitteleuropa und Brasilien ausgewandert sind. 1919 gründeten diese in Salzburg eine Akademie für geisteswissenschaftliche und künstlerische Erneuerung. 1928 wurde das Zentrum ihres Wirkens nach São Paulo verlegt.

Beratungen fanden u.a. statt in Curitiba (1969/70), São Paulo und Brasília (1970), Rio de Janeiro und Belo Horizonte (1971), Salvador, Maceió und Recife (1972), Porto Alegre und Montevideo (1973), Lissabon und Coimbra (1974); Hamburg (1974), London und Frankfurt (1975), Wien, Zürich, Rom und Athen (1976), Bonn und Köln (1979), Belém, Manaus (1980), Lissabon, São Paulo, Petrópolis und Mariana (1981), Leichlingen (1982), Bruxelas (1983), Berlin (1984), Paris und Rom (1985), São Paulo (1987), Speyer und Bonn (1989).

1991 wurde die Akademie in Europa, 1993 in São Paulo neu strukturiert, ihre wissenschaftstheoretische Orientierung neu diskutiert und ihre Arbeit intensiviert. Es folgten Sitzungen in fast allen Bundesstaaten Brasiliens und europäischen Ländern.

1999 veranstaltete die A.B.E. in Köln und Bonn unter der Schirmherrschaft der Brasilianischen Botschaft den Internationalen Kongress "Brasil-Europa 500 Jahre: Musik und Visionen" zur Eröffnung des Trienniums wissenschaftlicher Arbeiten zum Anlass der Entdeckung Brasiliens vor 500 Jahren.

2002 wurden zum Abschluss des Trienniums in einer Konferenz im Museum Diplomatischer Geschichte des Außenministeriums Brasiliens Perspektiven und Prioritäten der zukünfitgen Arbeit der Kultur- und Wissenschaftsforschung in internationalen Beziehungen im Licht des Verhältnisses zwischen Kulturwissenschaft und Kulturdiplomatie erörtet. Auf dieser Grundlage wurden bis heute mehrere Tagungen, Kolloquien und Studienzyklen durchgeführt.

Ihr europäisches Sekretariat und Studienzentrum wurde 1997 in Köln unter der Schirmherrschaft der Brasilianischen Botschaft eröffnet. 2006 wurde ihr Studienzentrum in eine traditionsreiche Villa in Gummersbach bei Köln verlegt.

Als erste Institution ihrer Art darf die Akademie Brasil-Europa für Kultur- und Wissenschaftswissenschaft nicht mit anderen Einrichtungen in Verbindung gebracht werden, die später entstanden sind, ähnliche Bezeichnungen führen oder sich vergleichbaren Themen widmen.

zur Organisation