Island/Brasilien. Sagen in ihrer Deutung und Bedeutung für Kulturdiplomatie und Kulturforschung., Studienzyklus der Akademie Brasil-Europa

Akademie Brasil-Europa

für Kultur- und Wissenschaftswissenschaft

 


Themen
Auswahl von Fragenkomplexen, die in rezenten Studienprojekten der A.B.E. behandelt wurden

Island/Brasilien. Sagen in ihrer Deutung und Bedeutung für Kulturdiplomatie und internationale Kulturforschung - Geschichte und lore (2011)

Als Ehrengast bei der Internationalen Buchmesse in Frankfurt a.M. erlangt Island im Jahr 2011 als "sagenhaftes Land" auch in kulturwissenschaftlicher Hinsicht besondere Aufmerksamkeit. Da die Sagen eine herausragende Stellung in der isländischen Kultur einnehmen, eröffnen sich Perspektiven für Studien, die Island mit Brasilien in Beziehung setzen. Auch Brasilien besitzt ein reichhaltiges Repertoire von mündlich überlieferten, alten Narrativen, und in Studien des "Romanceiro" wird auch zuweilen von einem "skandinavisch-germanischen" Zyklus gesprochen.

Die seit langem geführte Fachdiskussion kann durch die Berücksichtigung isländischer Entwicklungen und Denkströmungen bereichert und ausdifferenziert werden. Die in den letzten Jahren durchgeführten Kulturstudien in euro-brasilianischen Zusammenhängen können andererseits zur Klärung von Interpretationsfragen mittelalterlicher Sagen beitragen, da jene einem Weltbild angehören, dessen Verständnis durch die in Island besonders durchgreifend erfolgte Reformation erschwert wurde.

Mit der Behandlung des Themas unter dem Aspekt der Beziehung zwischen Geschichte und lore trug die A.B.E. auf internationaler Ebene zum Brasilianischen Kongress für Volkskunde bei, der sich 2011 in São Paulo mit diesem Problemfeld befasste.


Veröffentlichte Texte

Sagen und Politik. Narrativen als historische Dokumente bei der Begründung nationaler Anliegen. 200. Geburtstag von Jón Sigurðsson (1811-1887)

Sagen und Psalmen. Das Verständnis des Erzählten als Geschichte im Lichte der Bedeutung des Psalmodie in einer von der Reformation geprägten Kultur. Vom Psalm 90 zum isländischen Nationalhymnus

Zur nordischen Entdeckung von Amerika nach der Sage als Denkmal im politischen Kontext und im Rahmen einer Kathedrale der Psalmen

Die Manuskripte Islands und die Sagen der mündlichen Überlieferung bei der heutigen Debatte über die Beziehungen zwischen Geschichte und "lore". Der antiquarische Romantismus Islands und seine Bedeutung für die Kulturstudien

Schrift und Oralität, Bildung und Tradition. Neu-Erschaffung von Narrativen in isländischen Visionen und die Vergegenwärtigung als Mechanismus in euro-brasilianischen Studien

Die Rezeption des Nordischen in Brasilien und die isländische Kritik einer Besitznahme und Instrumentalisierung alter Narrativen in nationaler und nationalsozialistischer Vergangenheit Deutschlands

Sagen und visuelle Kunst/Sagen und intrinsische Bilder. Ästhetische Fragen bei Kulturstudien von Narrativen und kulturwissenschaftlich orientierte Ästhetik

Das Bild Islands in den bildenden Künsten und die Rolle der Kultur in den internationalen Beziehungen und in der Diplomatie

Das Historische und Fiktionale in den Sagen. Vom nationalen Eigentum der Narrative und der menschlichen Freiheit gegenüber dem Erzählten. Musik im Denken von Halldór Laxness (1902-1998)

Die Trennung zwischen Europa und Amerika auf isländischem Boden und das Bild eines Volkes, das das Meer überquerte. Alpingi und der Felsen des Gesetzes als Grundlagen nationaler Identität

Schriftkultur und Kirche. Der Lateinunterricht in Island im Rahmen der sieben Freien Künsten und ihrer Bedeutung für die Lektüre alter Narrativen

Vom Gregorianischen Gesang zu evangelischen Hymnen. Die Musikpraxis im religiösen Leben des isländischen Mittelalters und ihre Veränderung in der Reformation

Passionspsalmen von Hallgrimur Pétursson (1614-1674) im Licht der Kathechese seiner aus der Sklaverei befreiten Frau

Das Bild Islands und der isländischen Natur in Vergangenheit und Gegenwart. Veränderungen in der Wahrnehmung der Natur. Carl Gottlob Friedrich Küchler (1869-1945) und Robert Bunsen (1811-1899)

Die verschwundenen Sete Quedas und die Goldenen Fälle von Gulfoss. Ein Beispiel Islands für Brasilien: Sigríður Tómasdóttir (1874-1957)

Die Rolle der Kultur in den nordischen Beziehungen und die "Navigation durch die Zeit" im Verständnis und in der Repräsentation der Geschichte

Der Ozean im Leben der Isländer und inter-atlantische Bindungen. Der religiöse Gesang im privaten Leben von durch das Meer geprägten Gemeinschaften

Der "skandinavisch-germanische" Zyklus in Studien des Romanceiro in Portugal und Brasilien

Snorri Sturluson (1179-1241) und die Entdeckung Amerikas in der Sage über Olaf Tryggvason in Heimskringla

Das Schiff und die Schifffahrt in regionalen Kontextualisierungen. Der "fado" der von der Rache geprägten "alten Menschheit". 1000 Jahr des Brandes des Hauses von Njáll

Das Gold am Fuße des Regenbogens am Wasserfall von Skógafoss: Über das Unverständnis von Narrativen aufgrund von Veränderungen des historischen Verständnisses im Rahmen des sola scriptura-Prinzips



Institutionen

Norraena Húsið - Nordisches Haus
Þióð-minjasafn - Nationalmuseum Island
Museum von Garðar, Akranes
Landnámssetur - Zentrum der Landsnahme
Safnahús Borgarfjaðar - Regionalmuseum von Bogarnes
Snorrastofa, Reykholt - Forschungszentrum
Sögusetrid, Hvolsvöllur - Zentrum der Sagen
Skógasafn - Kulturmuseum Skógar
Þjóðmenningarhúsið - Museum des Kulturerbes Islands
Dómkirkjan - Kathedral
Hallgrimskirkja
Árni Magnússon Institute in Iceland
Alþjóðahús - Interkulturelles Zentrum
Listasafn Íslands, Nationalgalerie
Museum Einar Jónsson
Mosfellsbaer/Gljúfrasteinn. Museum Halldór Laxness)
Museum Skálholt





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